Unterschiede zwischen rel=“next“/“prev“ und anderen Paginierungstechniken im deutschen E-Commerce

Unterschiede zwischen rel=“next“/“prev“ und anderen Paginierungstechniken im deutschen E-Commerce

Einführung in die Paginierung im deutschen E-Commerce

Die Paginierung ist ein fester Bestandteil jeder größeren E-Commerce-Plattform in Deutschland. Sie begegnet uns überall dort, wo eine große Anzahl von Produkten oder Suchergebnissen übersichtlich dargestellt werden muss – zum Beispiel in Mode-Shops, bei Elektronik-Anbietern oder in Online-Apotheken. Ohne Paginierung würden Nutzer:innen bei hunderten oder tausenden Artikeln schnell die Übersicht verlieren. Gerade im deutschen Online-Handel ist es wichtig, den Kund:innen eine einfache Navigation zu bieten, damit sie effizient durch das Sortiment stöbern können.

Paginierung sorgt aber nicht nur für bessere Usability, sondern hat auch einen direkten Einfluss auf SEO und die Auffindbarkeit der Produkte über Suchmaschinen wie Google. Viele Shopbetreiber denken zuerst an Filter- und Sortierfunktionen, doch eine gut umgesetzte Paginierung ist mindestens genauso entscheidend für die Nutzererfahrung. Typische Anwendungsfälle sind die Blätterfunktion am unteren Seitenrand, Infinite Scroll oder das Nachladen weiterer Produkte per Button („Mehr laden“). Welche Technik zum Einsatz kommt, hängt oft von der Zielgruppe, dem Produktsortiment und den technischen Möglichkeiten des Shops ab.

Gerade im deutschen Markt erwarten Kund:innen eine klare Struktur und möglichst wenig Hürden beim Einkaufserlebnis. Deshalb ist die Auswahl und Umsetzung der richtigen Paginierungsstrategie ein wichtiger Erfolgsfaktor für Online-Shops – sowohl aus Sicht der User Experience als auch für die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen.

2. Was sind rel=“next“ und rel=“prev“?

Die HTML-Attribute rel=“next“ und rel=“prev“ sind spezielle Verlinkungsarten, die vor allem bei der Paginierung in deutschen E-Commerce-Shops zum Einsatz kommen. Sie helfen Suchmaschinen wie Google dabei, zusammengehörige Seiten als Sequenz zu erkennen und nicht als einzelne, voneinander unabhängige Seiten zu betrachten. Das ist besonders wichtig bei Produktlisten oder Kategorieübersichten, die sich über mehrere Seiten erstrecken.

Funktionsweise von rel=“next“ und rel=“prev“

Diese Attribute werden im <head>-Bereich einer Webseite eingefügt. Sie zeigen an, welche Seite in der Reihenfolge als nächste (next) oder vorherige (prev) betrachtet werden soll. So entsteht für Crawler eine klare Struktur:

Attribut Bedeutung Anwendungsbeispiel
rel=“next“ Verweist auf die nächste Seite einer Serie <link rel=“next“ href=“https://shop.de/kategorie?page=2″>
rel=“prev“ Verweist auf die vorherige Seite einer Serie <link rel=“prev“ href=“https://shop.de/kategorie?page=1″>

Bedeutung für Suchmaschinen (SEO)

Für deutsche Online-Shops ist es entscheidend, dass Suchmaschinen die Beziehung zwischen den paginierten Seiten erkennen. Andernfalls kann es zu Duplicate Content oder einer fehlerhaften Indexierung kommen. Mit rel=“next“/“prev“ signalisierst du Google & Co., dass alle Seiten zur gleichen Kategorie gehören. Das verbessert die Auffindbarkeit deines Angebots und sorgt dafür, dass relevante Produkte nicht aus dem Index fallen.

Nutzerfreundlichkeit im Fokus

Neben SEO profitieren auch Nutzer: Moderne Browser und Screenreader können mit diesen Angaben besser umgehen. Vor allem bei großen Sortimentslisten wird so die Navigation für User angenehmer und logischer strukturiert – ein klarer Vorteil im deutschen E-Commerce, wo Übersichtlichkeit und Effizienz geschätzt werden.

Übliche Paginierungstechniken in deutschen Onlineshops

3. Übliche Paginierungstechniken in deutschen Onlineshops

In deutschen E-Commerce-Shops gibt es verschiedene Methoden, um Produktlisten zu paginieren und die Nutzerführung zu optimieren. Neben dem klassischen rel=“next“/“prev“ begegnet man im Alltag vor allem drei anderen Techniken: Endlos-Scroll (Infinite Scroll), klassische Seiten-Paginierung sowie „Lade mehr“-Buttons. Jede dieser Methoden bringt eigene Vor- und Nachteile mit sich und wird je nach Shop-Größe, Zielgruppe und Usability-Anspruch eingesetzt.

Endlos-Scroll (Infinite Scroll)

Beim Infinite Scroll werden Produkte automatisch nachgeladen, sobald der User ans Ende der Seite scrollt. Besonders größere Shops wie Zalando oder About You nutzen diese Technik, um ein möglichst nahtloses Einkaufserlebnis zu bieten. Aus Nutzersicht ist das angenehm, da keine Unterbrechung durch das Klicken auf eine neue Seite entsteht. SEO-technisch ist Infinite Scroll jedoch tricky – Suchmaschinen können Schwierigkeiten haben, alle Produkte zu indexieren, wenn keine klaren Pagination-Links vorhanden sind.

Klassische Seiten-Paginierung

Das ist die wohl bekannteste Methode: Am Ende einer Produktliste findet man Seitenzahlen (z.B. 1, 2, 3 … weiter). Viele deutsche Shops wie MediaMarkt oder Otto setzen weiterhin auf diese Variante, weil sie übersichtlich ist und sowohl für User als auch für Suchmaschinen einfach zugänglich bleibt. Der Nachteil: Es kann mühselig sein, sich durch viele Seiten zu klicken – besonders bei großen Sortimenten.

„Lade mehr“-Button („Load More“)

Eine Mischform zwischen klassischer Pagination und Endlos-Scroll bietet der „Lade mehr“-Button. Hier wird erst auf Knopfdruck eine weitere Portion Produkte geladen – beispielsweise zu sehen bei Conrad oder Cyberport. Für Nutzer ist das meist intuitiv und gibt ihnen Kontrolle darüber, wie viele Produkte sie sehen wollen. Für SEO lässt sich diese Methode besser steuern als Infinite Scroll, wenn sauber implementiert.

Praxisbeispiele aus Deutschland

Viele deutsche Shops kombinieren sogar mehrere Methoden oder testen regelmäßig verschiedene Varianten. Zum Beispiel setzt Zalando mobil eher auf Infinite Scroll, während desktop-seitig oft noch Seitenzahlen angezeigt werden. Otto bleibt meist beim bewährten Seitenmodell, während Start-ups häufiger experimentieren, etwa mit „Lade mehr“-Buttons bei Nischenprodukten.

Fazit zum Einsatz in deutschen Shops

Letztlich hängt die Wahl der Paginierungs-Technik stark von Zielgruppe, Shop-Größe und technischer Infrastruktur ab. Während große Player experimentierfreudig sind, greifen etablierte Händler häufig auf altbewährte Methoden zurück – auch wegen SEO und Barrierefreiheit. Wer in Deutschland online verkauft, sollte immer testen, welche Lösung am besten zur eigenen Kundschaft passt.

4. SEO: Auswirkungen verschiedener Paginierungsmethoden

Die Wahl der richtigen Paginierungstechnik hat einen erheblichen Einfluss auf das Crawling, die Indexierung und letztlich die Sichtbarkeit von E-Commerce-Shops in deutschen Suchmaschinen wie Google.de. Unterschiedliche Methoden – von rel=“next“/“prev“ bis hin zu klassischen Paginierungs-URLs oder Infinite Scroll – bringen jeweils eigene SEO-Vor- und Nachteile mit sich. Im Folgenden werden die wichtigsten Auswirkungen und Best Practices aus der deutschen E-Commerce-Landschaft beleuchtet.

Wie beeinflussen verschiedene Paginierungsmethoden das Crawling?

Suchmaschinenbots wie der Googlebot crawlen Webseiten in Deutschland bevorzugt effizient und zielgerichtet. Werden rel=“next“/“prev“-Tags korrekt eingesetzt, versteht Google die Seitenabfolge als Serie und erkennt, dass sie zusammengehören. Das kann helfen, Crawl-Budget optimal zu nutzen, weil der Bot nicht jede einzelne Unterseite separat bewerten muss. Bei fehlender oder fehlerhafter Paginierung kann es dazu kommen, dass wichtige Produkte nicht gecrawlt oder zu viele unwichtige Seiten indexiert werden.

Indexierung: Was landet im deutschen Suchindex?

Die Indexierung hängt stark davon ab, wie klar die Struktur für Suchmaschinen erkennbar ist. Klassische Seitennummern (z.B. /page/2) ohne weitere Anweisungen führen häufig dazu, dass jede Seite separat indexiert wird – das kann Duplicate Content verursachen. Rel=“next“/“prev“ signalisiert hingegen, dass es sich um eine zusammengehörige Serie handelt, was Duplicate Content vorbeugt. Infinite Scroll birgt das Risiko, dass Inhalte gar nicht indexiert werden, wenn keine alternative statische Paginierung vorhanden ist.

SEO-Auswirkungen verschiedener Methoden im Überblick

Paginierungsmethode Crawling-Effizienz Indexierungsrisiko Sichtbarkeit (SEO)
rel=“next“/“prev“ hoch gering stabil
Klassische Seitenzahlen mittel mittel-hoch (Duplicate Content möglich) schwankend
Infinite Scroll ohne Fallback niedrig hoch (Inhalte werden evtl. nicht gefunden) schwach
Kanonische Tags + Paginierung hoch gering stabil bis gut

Spezifische SEO-Best-Practices aus Deutschland

  • Korrekte Implementierung von rel=“next“/“prev“, sofern die Technik noch unterstützt wird (Google hat die Unterstützung 2019 offiziell eingestellt, aber viele andere Crawler nutzen sie weiterhin).
  • Nutzung von kanonischen Tags bei paginierten Seiten, um Duplicate Content im deutschen Suchindex zu vermeiden.
  • Einsatz von statischer Paginierung als Fallback bei Infinite Scroll-Lösungen – wichtig für den Mobile-First-Index!
  • Sinnvolle interne Verlinkung aller paginierten Seiten zur Stärkung des Crawlings durch deutsche Suchmaschinen.
  • Achtung bei noindex/nofollow auf Unterseiten: Dadurch gehen potenzielle Rankings verloren!
Praxistipp:

Im deutschen E-Commerce empfiehlt sich meist eine Kombination aus klassischer Paginierung und kanonischen Tags. So bleibt die Shopstruktur für Nutzer und Suchmaschinen optimal verständlich und alle Produkte sind auffindbar. Wer auf Infinite Scroll setzt, sollte immer eine paginierte Alternative anbieten, damit auch wirklich alle Produkte im Google.de-Index landen.

5. User Experience und Conversion aus deutscher Perspektive

Wie beeinflussen verschiedene Paginierungsmethoden das Nutzerverhalten?

Im deutschen E-Commerce spielt die Usability eine zentrale Rolle, denn deutsche Nutzer sind in der Regel sehr anspruchsvoll, was Übersichtlichkeit, Bedienbarkeit und Geschwindigkeit von Online-Shops angeht. Paginierung ist ein wesentlicher Teil davon. Die klassischen rel="next" und rel="prev"-Attribute unterstützen vor allem Suchmaschinen, haben aber auch einen Einfluss auf die Nutzererfahrung – wenn auch indirekt. Werden sie korrekt eingesetzt, sorgen sie für eine logische Seitenstruktur, die den Nutzern beim Navigieren hilft. Doch gerade im deutschen Markt zeigen sich Unterschiede im Verhalten: Deutsche Kunden verlassen bei zu vielen Klicks oder langen Ladezeiten schnell die Seite.

Conversionrate: Was funktioniert am besten im deutschen Shop?

Unterschiedliche Paginierungsarten wie klassische Seitenzahlen, „Load more“-Buttons oder Infinite Scroll wirken sich unterschiedlich auf die Conversionrate aus. Deutsche Käufer bevorzugen meist klare Strukturen. Klassische Seitenzahlen werden oft als vertrauenswürdiger wahrgenommen, weil sie Kontrolle und Übersicht bieten. Ein zu experimentelles Design wie endloses Scrollen kann zur Verwirrung führen und sorgt nicht selten für Abbrüche im Kaufprozess. Für viele deutsche Shops hat sich gezeigt: Eine gut sichtbare, einfach bedienbare Seitennavigation mit klaren Sprungpunkten (z.B. „Seite 1 von 10“) erhöht die Abschlussrate gegenüber moderneren, aber weniger transparenten Lösungen.

Zufriedenheit und Bedienbarkeit: Was erwarten deutsche Nutzer?

Nutzererwartungen in Deutschland sind geprägt durch Effizienz, Transparenz und ein gewisses Maß an Kontrolle über den Einkaufsprozess. Während rel=“next“/“prev“ für Suchmaschinen relevant ist, achten Nutzer eher auf eine komfortable Navigation: Sie wollen Produkte schnell finden und vergleichen können – ohne sich durch unendliches Scrollen oder versteckte Produktseiten kämpfen zu müssen. Eine zu komplexe oder ungewohnte Bedienung führt häufig zu Frustration und schlechter Bewertung des Shops.

Praxistipp:

Die Integration von rel=“next“/“prev“ sollte immer mit einer benutzerfreundlichen Frontend-Paginierung kombiniert werden – am besten klassisch mit sichtbaren Seitenzahlen und maximal einer „Mehr anzeigen“-Option als Ergänzung für mobilaffine Zielgruppen. So wird sowohl die Erwartungshaltung der deutschen Kundschaft erfüllt als auch die technische Basis für SEO geschaffen.

6. Praktische Empfehlungen für den deutschen E-Commerce

Nachdem wir die Unterschiede zwischen rel="next"/"prev" und anderen Paginierungstechniken betrachtet haben, stellt sich die Frage: Welche Methode ist im deutschen Onlinehandel wirklich sinnvoll? Hier findest du praxisnahe Tipps und Entscheidungshilfen – inklusive Hinweise zu gängigen Tools und CMS-Systemen.

Wann macht welche Technik Sinn?

rel="next"/"prev" bietet sich immer dann an, wenn klassische Seitennavigation verwendet wird und SEO eine hohe Priorität hat. Gerade bei großen Produktkategorien, wie sie in vielen deutschen Shops Standard sind (z.B. Mode oder Elektronik), sorgen diese Tags dafür, dass Google die Zusammengehörigkeit der Seiten besser erkennt. Für kleinere Kategorien oder One-Page-Lösungen ist das weniger relevant.

Endlos-Scroll (Infinite Scroll) eignet sich besonders für Shops mit jungen Zielgruppen oder Lifestyle-Produkten, wo User Experience im Vordergrund steht. Aber Achtung: Unbedingt darauf achten, dass Inhalte auch ohne JavaScript zugänglich sind – und dass Google die einzelnen Produkte trotzdem indexieren kann. Hier kann die Kombination aus „Load More“-Buttons und serverseitigem Paging helfen.

Klassische Paginierung (mit nummerierten Seiten) bleibt weiterhin ein robuster Standard, besonders weil viele User in Deutschland diese Navigation gewohnt sind. Wer auf Barrierefreiheit Wert legt oder ältere Zielgruppen adressiert, fährt damit meist am besten.

Tool- und CMS-Hinweise

Viele deutsche Shops setzen auf Systeme wie Shopware, Magento, WooCommerce oder OXID eShop. Diese bieten entweder von Haus aus Paginierungsfunktionen an oder lassen sich durch Plugins erweitern:

  • Shopware & OXID: Unterstützen standardmäßig klassische Seitennavigation mit rel="next"/"prev"-Tags.
  • Magento: Ermöglicht flexible Anpassungen – gerade was SEO betrifft, gibt es zahlreiche Extensions für saubere Paginierung.
  • WooCommerce: Arbeitet mit klassischer Paginierung, aber es gibt Plugins für Infinite Scroll und bessere SEO-Tags.
Praxistipp:

Egal welches System du nutzt: Prüfe regelmäßig mit Tools wie Screaming Frog oder Ryte, ob deine Paginierungsstruktur für Suchmaschinen sauber umgesetzt ist. Und denke daran, User-Feedback zu berücksichtigen – manchmal ist eine einfache Navigation wichtiger als das letzte Quäntchen SEO-Optimierung.

Unterm Strich gilt: Passe deine Paginierungstechnik an die Bedürfnisse deiner Kunden UND die technischen Gegebenheiten deines Shops an. So holst du das Beste aus beiden Welten heraus – für mehr Sichtbarkeit und zufriedene Kunden im deutschen E-Commerce.